SG Burgstein gegen SSV Bad Brambach

Spielberichte

Der 26. Mai 2018…

Tag des Champions League Endspiels in Kiev. Real Madrid gegen den FC Liverpool. Jürgen Klopp will seinen ersten europäischen Titel, Real will den Titel-Hattrick. Mehr Fußball-Spannung geht eigentlich nicht. Oder etwa doch? Die ganze Welt schaute nach Großzöbern. Der SSV Bad Brambach brauchte einen Punkt, um den dritten Platz und damit sein (mögliches) Aufstiegsrecht abzusichern.

Die SSV-Fans von Peking bis Santiago de Chile machten beim Public-Viewing die Nacht zum Tag und waren zunächst euphorisch, ob des stürmischen Beginns der Brambacher. Die Stimmung erhielt jedoch einen Dämpfer, als Schneider in der 14. Minute einen Konter zum 1:0 abschließen konnte, bei dem die Brambacher Defensive nicht gut aussah.

 

Angepsannte Stimmung bei den SSV Fans in Buenos Aires.

 

Die Anspannung währte jedoch nicht lang. Bereits fünf Minuten später konnte Kratz einen geblockten Schussversuch von Tony Heise aus kurzer Distanz zum 1:1 verwerten. Weitere zwei Minuten später legte Kratz auf Heise ab, welcher den Ball mit einem Feuerschweif in den rechten Winkel schickte. Wie eine große Lateinamerikanische Tageszeitung berichtet, mussten zwei 16-jährige weibliche Heise-Fans aus Mexico City in Folge des Traumtores wegen Kreislaufbeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert werden. Kurz vor der Halbzeit erfolgte leider ein erneuter Dämpfer. Nach mehreren Stellungsfehlern in Mittelfeld und Abwehr landete der Ball bei Hirsch, der sehenswert über Torwart Sauer ins lange Eck schlenzte.

 

Es folgt eine emotionale Halbzeitansprache. Eine große italienische Sporttageszeitung schreibt von einem „Vulkanausbruch durch Trainer Fineiß, der die vogtländischen Erdbeben der jüngsten Zeit wie einen Witz erscheinen lässt.“ Die Folge: der SSV agiert deutlich zielstrebiger, attackiert den Gegner im Mittelfeld energischer und lässt den Ball besser durch die eigenen Reihen laufen. Die Gastgeber kommen nun seltener zu Angriffen, während der SSV mehrere gute Chancen ungenutzt lässt. In der 71. Minute ist es Tony Heise, der die Brambach-Fans erlöst. Ebenso wie beim späteren 4:2 tankt er sich durch mehrere Abwehrspieler durch um freistehend vor dem Keeper einzuschieben. Hattrick! Eine Madrider Tageszeitung konstatiert: „Der reale König (#wortspiel) des Fußballs kommt an diesem Tag nicht aus Madrid oder Barcelona. Sein Thron steht in Bad Brambach!“

 

Aufstieg möglich

..aber nicht mehr in der eigenen Hand. Durch den Sieg hat der SSV den dritten Tabellenplatz abgesichert, aber aufgrund des Torverhältnisses keine reelle Chance mehr Zweiter zu werden.

 

 

Da Weißensand in der Parallelstaffel auf den Aufstieg verzichtet, steigen dort nur 2 Mannschaften auf. Eine Relegation entfällt also in jedem Fall. Ob uns der dritte Rang zum Aufstieg reicht, hängt nun davon ab, was in der Vogtlandliga geschieht. Voraussetzung für einen Aufstieg des SSV ist der Aufstieg einer Mannschaft aus eben jener Vogtlandliga in die Landesklasse. Problem: von den 6 Mannschaften an der Tabellenspitze haben 3 (Syrau, Werda und Neustadt) auf ihr Aufstiegsrecht verzichtet. Irfersgrün möchte nur aufsteigen, wenn sie den ersten Platz erreichen.

Bedeutet für uns: Irfersgrün muss 1. werden ODER Treuen mindestens Dritter damit wir aufsteigen.

 

 

Beide Mannschaften haben am kommenden Sonntag ein Nachholspiel. Nur, wenn beide ihre Spiele gewinnen, ist es durch die restlichen Spielansetzungen nicht mehr möglich, dass Irfersgrün vom ersten Platz verdrängt wird ODER Treuen nicht Dritter wird. In dem Fall wäre der SSV am nächsten Wochenende sicher aufgestiegen. Andernfalls beginnt das große Zittern für die letzten beide Spieltage (10.6 und 17.6). Ein Wiener Tagblatt blickt optimistisch in die Zukunft und führt aus: „Womöglich entsteht in Bad Brambach gerade etwas Großes. So groß, dass Red Bull neben Salzburg und Leipzig auch in diesen Verein investieren könnte. Eine Fabrik für zuckerhaltige Erfrischungsgetränke existiert auf jeden Fall schonmal.“

 

Ausblick

Am nächsten Wochenende sind also alle Brambacher Fans des BSV 53 Irfersgrün sowie des FSV Treuen, auch wenn sie vorher noch nie von diesen Vereinen gehört haben, geschweige denn irgend etwas über sie wissen.Unser letztes Saisonspiel findet am 09.06.2018 auf heimischem Rasen gegen Rempesgrün statt. Sportlich ist es für uns mehr oder minder Bedeutungslos. Wir laden dennoch alle Freunde und Bekannten dazu ein, mit uns einen freudigen Saisonabschluss zu feiern.

Womöglich können wir an diesem Samstag auch schon mehr feiern! #aufgehtsTreuen #GoIrfersgreen

FC Dorfstadt gegen SSV Bad Brambach

Spielberichte

Nach dem doch überraschend starken Spiel gegen Tabellenführer Rodewisch II reiste der SSV am Samstag zum Tabellenschlusslicht nach Dorfstadt. Zwei Fragen drängten sich im Vorfeld auf: Mit welcher Einstellung wird Bad Brambach in das Spiel gehen? Und: Was bitte ist Dorfstadt? Ein Dorf? Eine Stadt?

Beginnen wir mit Letzterer: Grammatikalisch weist das Grundwort auf eine Stadt hin, welche durch das beschreibende Bestimmungswort Dorf als historisch durch Landwirtschaft geprägte Kleingruppensiedlung zu charakterisieren ist. Laut Wikipedia handelt es sich jedoch einfach nur um einen Ortsteil der Stadt Falkenstein.

Nach Klärung dieser drängenden Kardinalfrage befassen wir uns nun näher mit der Motivationslage der Gästemannschaft. Das Ziel war vorab klar definiert: 3 Punkte einfahren und den Abstand auf Platz 4 halten – den Gegner dabei möglichst nicht unterschätzen und von Beginn an druckvoll spielen.

 

 

Das wichtigste vorab: Die drei Punkte konnte der SSV durch einen 1:0 Sieg mit nach Hause nehmen. Der Rest des Spiels war jedoch genauso trostlos wie der Kunstrasen auf dem obigen Bild. So passt es auch, dass der Siegtreffer in der 16 . Minute durch einen Zufallspass von Nico Heise eingeleitet wurde, welcher an Freund und Feind vorbei Richtung Fünfmeterraum trudelte. Heise Nummer zwei schaltete am schnellsten und verwandelte aus kurzer Distanz.

 

 

Ansonsten war die Partie geprägt durch viele nicklige Aktionen und unnötige Foulspiele. Die Eingangs genutzte, grammatikalische Analyse, hilft auch hier weiter: Der Heimmannschaft viel es schwer, das sich aus dem Beiwort des Begriffs Fußball ableitende Körperteil (FUß!) richtig zu identifizieren. Stattdessen wurde nahezu ständig Hand angelegt – vor allem an unsere Trikots. Bilanz des Textiltests: zwei zerrissene Trikots und (nur) 3 gelbe Karten für die Dorfstädter Spieler.

 

 

Leider passten wir uns dem Spiel der Heimelf stark an, begingen selbst unnötige Fouls und agierten nie mit der Souveränität und Gelassenheit, die uns in der Vorwoche auszeichnete. Mehr als eine handvoll sehenswerter Angriffe, inklusive einem vergebenen Hundertprozenter, waren nicht zu sehen. Durch eine, wieder einmal, gute Staffelung in der Defensive ließen wir wenig zu und brachten die Führung mehr oder weniger sicher über die Zeit.

Durch den Kantersieg des FSV Rempesgrün gegen Erlbach II am gestrigen Sonntag bleibt die Tabelle  offen. Der SSV belegt bei zwei ausstehenden Spielen den dritten Platz, drei Punkte vor Rempesgrün. Mit einem Punkt in Burgstein am 26.Mai kann Platz drei gesichert werden.

 

SSV Bad Brambach gegen 1. FC Rodewisch

Spielberichte

Ein Fußballspiel…

…erzählt seine ganz eigene Geschichte. Es kommt dabei meist auf den Zuschauer an: wie er diese Geschichte wahrnimmt und welche Schlüsse er daraus zieht. Deshalb betrachten wir das Top-Spiel des drittplatzierten SSV Bad Brambach gegen den Tabellenführer, die zweite Mannschaft des 1. FC Rodewisch, aus den Augen dreier ganz unterschiedlicher Personen.

 

 

1. Der Brambacher:

Peter, vielleicht 57 Jahre, vielleicht ein bisschen älter, könnte aus Bad Brambach sein. Er liebt den Fußball der Kreisklasse in seiner puristischen Art. Spiele werden mit Einsatz und Leidenschaft gewonnen. Peters größter spielerischer Erfolg war der 4. Platz bei der Adorfer Stadtmeisterschaft 1978. Er sah am Samstag einen SSV, der von der ersten Minute an mit Laufbereitschaft und Siegeswillen in das Spiel ging. Er sah eine gut sortierte Defensive, die durch gutes Verschieben immer wieder Lücken im Mittelfeld stopfte und das Spiel eng machte. „Entscheidend war aber die 14, der Grahli„, mag er nach dem Spiel vielleicht gesagt haben. „Der hat sisch ja echt in alles hineingeschmissen und alles rausgeköpft, was in Rischtung Tor geflogen ist. So wie isch früher!“ Nach der entscheidenden Szene im Spiel gefragt, antwortet er: „Na ganz klar. Das 1:0! Besser kannste en Fehler vom Gegner net ausnutzen!„. Gemeint war das 1:0 durch Tony Heise, welcher durch gutes Anlaufen die Abwehr unter Druck setzte und einen Fehlpass provozierte, in dessen Folge er allein auf den Keeper zulaufen und den Ball ganz cool zur Führung einschieben konnte. „Danach stand Brambach rischtisch sischer! Rodewüsch hat sisch ja kaum ne Chongse erspielt!„, empfand Peter die Führung als etwas glücklich, aber durchaus verdient. In Halbzeit zwei sah er ähnliche Abläufe. Rodewisch schob sehr weit nach vorn und bot dem SSV Gelegenheiten für Gegenangriffe. „Das 2:0 war absolut stark rausgespielt.“ Ein scharfer Pass aus der Abwehr ins Mittelfeld, ein schneller Doppelpass Richtung Grundlinie und eine genaue Hereingabe auf Nico Heise gingen dem Treffer voraus. Peter war mit der gezeigten Leistung rundum zufrieden. Er resümiert: „Wenn du hinten kaum was zulässt und vorn die Dinger neikloppst, dann haste dir en Sieg auch verdient! – Starke Leistung Männer! Hat misch an misch selber erinnert, bei de Stadtmeisterschaft 1978„.

 

 

2. Der Rodewischer:

Olaf, 44, kommt aus der Nähe von Rodewisch und hat bis vor ein paar Jahren selbst in der Bezirksliga gespielt. Er ist daher in seinem Heimatdorf als ehemaliger Profisportler bekannt. Er schätzt die kultivierte Spielanlage der jungen zweiten Mannschaft des FC Rodewisch und hat eine etwas andere Sicht auf das Spiel: „Die Jungs (1. FC Rodewisch II, Anm. d. Red.) hatten soviel Ballbesitz, die haben Bad Brambach teilweise richtig reingedrängt.“ Die Gäste agierten mit sehr weit vorgeschobener Abwehr und versuchten die Brambacher Defensive mit teilweise gutem Kurzpassspiel zu ermüden. „Mehr Pech als beim 1:0 kannste au ned haben. Brambach kommt einmal vors Tor und da klingelt’s gleich.“ Der hohe Ballbesitz der Rodewischer führte aber nur selten zu torgefährlichen Strafraumszenen. Häufig wurden lange Bälle aus dem Halbfeld geschlagen, die jedoch kaum Gefahr brachten. Olaf analysiert: „Wenn der Irre mit der 14 dasteht, da brauchst keine langen Bälle reinspielen. Als wir einmal kurz durch die Mitte gespielt haben, da hat’s ja sofort geklingelt. Aber da pfeift der Schiri natürlich Abseits…!“ In Halbzeit zwei gingen die Gäste noch mehr Risiko und lösten teilweise den Abwehrverbund auf. Ein gefährlicher Schuss ans Außennetz, eine tolle Parade von SSV-Keeper Sauer, eine Last-Minute-Rettungsaktion von Platzer. „Wir waren drauf und dran den Ausgleich zu machen, fangen dann aber so einen bekloppten Konter. Da war das Spiel natürlich gelaufen.“ sagt Olaf resigniert und fährt fort: „als ehemaliger Profi weiß ich sehr gut, wie stark solche Niederlagen schmerzen.“

 

 

 

3. Der Neutrale:

Ralf, 34, Student der Germanistik im 16. Semester, verbringt seine Wochenenden gern auf Fußballplätzen in ganz Europa. „Ich bin leidenschaftlicher Groundhopper„, sagt er. Heute hat es ihn ins obere Vogtland verschlagen. Er betrachtet die Spiele als neutraler Fußball-Freund. „Ich konstatiere, dass Bad Brambach ein wenig glücklich, aber nicht unverdient gewonnen hat.“ Er zollt der Heimelf Respekt für ihren großen Läuferischen Aufwand. „Es ist in meinen Augen durchaus legitim, Mängel in der Spielanlage durch starke physische Präsenz zu substituieren.“ Ralf sah eine gute Gästemannschaft, der es heute schlicht an Effektivität fehlte: „Eine reifere Spielanlage muss sich über kurz oder lang in Toren manifestieren. Kurzpassspiel sollte torgefährliche Situationen fördern und diesen nicht entgegenstehen. Diese Zielkongruenz war mir heute nicht ersichtlich.“ Für ein längeres Statement stand Ralf leider nicht zur Verfügung: „Ich muss jetzt nach Hause, meine Mama erwartet mich 22 Uhr zurück.

 

 

Durch diesen Sieg konnte der SSV seinen Vorsprung auf Rang vier wahren. Die nächsten Partien werden in Dorfstadt und Burgstein gespielt, ehe am 9.6.2018 Rempesgrün nach Bad Brambach reist.